Der STANDARD, der den idealen Labrador beschreibt,
sagt zu diesem Thema:
 
Gutmütig, sehr bewegungsfreudig. Ausgezeichnete Nase, weiches Maul, ausgeprägte Wasserfreudigkeit. Anpassungsfähiger, hingebungsvoller Begleiter. Intelligent, aufmerksam und leichtführig, mit dem starken Willen, seinem Führer zu gefallen. Freundliches Wesen, ohne Spur von Aggression oder unangebrachter Scheue.
 
 

Was heißt das nun im Einzelnen?

 
 
Ein typischer Labrador ist gutmütig, d.h. er wird mit fremden Menschen ebenso freundlich umgehen wie mit Kindern oder anderen Tieren. Das bedeutet jedoch nicht, dass man ihn mit kleinen Kindern unbeaufsichtigt lassen sollte (das sollte man nämlich mit keinem Hund).
Im Laufe seiner ersten Lebensmonate muss eine gute Sozialisierung erfolgen, begonnen durch den Züchter und fortgesetzt durch den Welpenkäufer. Der Labrador soll von Jugend an soviel wie möglich mitgenommen werden und neue Dinge kennen lernen, also nicht von der Umwelt
abgeschlossen werden.
Im engen Zusammenleben mit „seinen“ Menschen entwickelt er sich so zu einem anpassungsfähigen Begleiter, für den nichts schöner ist, als möglichst viel Zeit mit ihnen zu verbringen.


Ein typischer Labrador ist sehr bewegungsfreudig, also keine Schlaftablette auf vier Beinen. Er braucht deshalb als erwachsener Hund reichlich Auslauf und ist kein Hund, der bei ganztägiger Zwinger-Haltung gedeiht. Auch regelmäßiges vielstündiges Alleinsein entspricht nicht seinem Wesen.
Wegen seiner großen Wasserliebe sollte der Führer ihm häufig und das ganze Jahr über die Möglichkeit zum Schwimmen geben.


Als Ergebnis langjähriger Selektion auf Jagdlicht nutzbare Eigenschaften ist der Labrador ein Hund mit einer vorzüglichen Nase, die selbst kleinste Geruchsspuren findet, und mit einem weichen Maul, womit er gefundenes Wild oder andere Gegenstände unbeschädigt seinem Herrn zuträgt. Er ist sehr lernfähig und aufmerksam, beobachtet seinen Herrn dauernd und freut sich über jedes Lob. Diese Lernfähigkeit und Arbeitsfreude sollte man nicht nur bei der Ausbildung zum Jagd- oder sonstigen Arbeitshund nutzen, sondern auch beim reinen Familienhund – unterforderte, in ihren Arbeits-Anlagen nicht geförderte Hunde neigen dazu, unerwünschte Verhaltensweisen zu entwickeln.


Jede Art von Aggression oder Schärfe, sei sie aus Dominanz-Verhalten oder Ängstlichkeit geboren, ist beim Labrador äußerst unerwünscht; gleiches gilt für scheue. Ein Labrador ist ein Hund zum Anfassen; auch ein Fremder muss ihn anfassen und streicheln können (vorher den Besitzer um Erlaubnis zu fragen, gehört zum guten Ton!), ohne um seine Gesundheit fürchten zu müssen.
Ausgeprägtes Misstrauen, welches einen guten Wachhund auszeichnet, ist der Rasse ebenfalls fremd. Sucht man einen Wächter oder Beschützer von Haus so gibt es sicher wesentlich geeignetere Rassen – mit einem Labrador aus seriöser Zucht tut man für diesen Aufgabenbereich einen Fehlgriff.